deutscher kath. Theologe, Ethnologe und Linguist; ab 1883 Mgl. der Steyler Missionsgesellschaft; u. a. Lehrtätigkeit in Wien und Freiburg im Üechtland; galt als einer der führenden Ethnologen und Linguisten der Welt; Mitbegründer der Wiener Schule der Völkerkunde; Veröffentl. u. a.: "Der Ursprung der Gottesidee"
* 16. Februar 1868 Hörde
† 10. Februar 1954 Freiburg/Schweiz
Wirken
Wilhelm Schmidt wurde am 16. Febr. 1868 in Hörde in Westfalen geboren. Auf dem Gymnasium und im Missionsseminar zu Steyl bereitete er sich auf das Universitätsstudium vor, studierte dann in Berlin und Wien und trat 1890 in die Missionsgesellschaft vom Göttlichen Wort (Societas Verbi Divini) ein, die ihn mit einer Professur am Missionsseminar von St. Gabriel in Mödling bei Wien und seit 1920 an der Universität in Wien betraute, wo Sch. ein Menschenleben lang in stiller fruchtbarer Gelehrtenarbeit tätig gewesen ist. Seit 1926 war er auch Direktor des päpstlichen Missions - und Völkerkundemuseums im Lateran in Rom, das er in päpstlichem Auftrag eingerichtet, resp. geschaffen hat.
Bahnbrechend wirkte Sch. vor allem auf dem Gebiet der vergleichenden Sprachforschung. Er hatte sich zunächst dem Studium der Sprachen fast sämtlicher Naturvölker zugewandt, spezialisierte sich jedoch später auf die papuanischen und australischen Sprachstämme. Zahlreiche Bezeichnungen auf dem Gebiet der Linguistik wurden erst von ...